Viele Menschen greifen auf die verschiedenen Angebote an Komplett-PCs zurück, da diese weniger Arbeit und Fachwissen erfordern. Doch in den meisten Fällen hat man bei solchen Computern keinen Einfluss auf die verbauten Komponenten, so dass hier oftmals billige Komponenten mit hochwertigen vermischt werden um die Preise stabil zu halten. Für weniger Geld kann man sich in der Regel bessere und leistungsstärkere Systeme selber zusammenstellen und auch selber zusammenbauen. Denn der Zusammenbau eines Computers ist kein Hexenwerk und kann von jedem schnell und einfach gelernt werden. Mit einem einfachen Kreuzschlitz-Schraubendreher und einer kleinen Spitzzange lässt sich ein solcher Computer bereits zusammenbauen. Sind also alle Komponenten erworben, kann man sofort mit dem Zusammenbau anfangen.
Den Arbeitsplatz vorbereiten
Um einen Computer zusammenzubauen kann praktisch jeder Platz verwendet werden. Wichtig ist hierbei vor allem, dass alle Komponenten in direkter Reichweite
liegen, der Computer auf einer ebenen Fläche positioniert werden kann und man eine gute Ausleuchtung der Arbeitsfläche erreicht. Viele Menschen bauen deshalb ihren Computer direkt auf dem Herd zusammen, da hier über den Dunstabzug eine starke und direkte Beleuchtung vorhanden ist. Hier sollte man aber für eine Unterlage sorgen, damit der Tower den Herd nicht zerkratzen kann.
Den Tower vorbereiten
Hat man einen neuen Tower für seinen neuen PC gekauft, sollte man diesen nun aufschrauben. Hierbei müssen in der Regel an der Rückseite des Towers vier Schrauben gelöst werden, dann können beide Seitenteile ohne Probleme abgezogen werden. Nun kann man den Tower so auf die Seite legen, dass man gut im Innenraum arbeiten kann.
Das Mainboard einbauen
Zunächst einmal sollte man das Mainboard aus der Verpackung nehmen und die Beschreibung des Mainboards in greifbare Reichweite legen. Dies erleichtert spätere Einbauschritte und erspart lästiges Suchen. Nun sollte man den Tower dahingehend untersuchen, ob die Schraublöcher im Tower selber bereits isoliert sind, oder die Isolationen des Mainboard Herstellers genutzt werden müssen. Denn ohne diese Isolation würde das Mainboard direkt auf dem Metall des Towers liegen, was in der Regel einen Kurzschluss und eine Beschädigung des Mainboards zur Folge haben würde. Nun kann man das Blech, in welches die verschiedenen Anschlüsse gestanzt wurden, an der Rückseite des Towers befestigen. Auch wenn bereits ein solches Anschlussblech vorhanden ist, sollte dies immer ausgetauscht werden, da nur das Blech des Mainboards exakt zu den Anschlüssen auf diesem passt. Ist das Anschlussblech eingesetzt, kann nun das Mainboard befestigt werden. Hierzu muss das Mainboard so in den Tower gelegt werden, dass die Anschlüsse hinten in das Lochblech hinein ragen und die Schraublöcher des Mainboards mit denen des Towers übereinstimmen. Bei der Befestigung der Schrauben hilft hier ein magnetischer Schraubendreher, aber auch mit einem herkömmlichen Schraubendreher ist dieser Schritt problemlos möglich. Man sollte allerdings darauf achten die Schrauben nicht zu fest anzuziehen, um Beschädigungen zu vermeiden. Die große Anzahl an Schrauben hält das Mainboard so problemlos in Position.
Den Prozessor einbauen – ein wichtiger Schritt mit Fingerspitzengefühl
Um den Prozessor einbauen zu können, muss man auf dem Mainboard zunächst die entsprechende Klemme lösen und die Abdeckung hochklappen. Nun ist Fingerspitzengefühl gefragt. Achten sollte man beim Einsetzen des Prozessors vor allem auf vorhandene Markierungen auf Prozessor und Mainboard, um diesen in der richtigen Position einzusetzen. Ein goldener Pfeil oder Punkt sorgt hier für Hilfe. Ist der Prozessor eingesetzt und liegt sicher und fest in der entsprechenden Aussparung auf dem Mainboard, kann nun die Klemme wieder geschlossen werden. Dies benötigt in der Regel ein wenig mehr Kraftaufwand. Da der Prozessor ohne Kühler nicht lange überleben würde, muss dieser nun ebenfalls eingebaut werden. Hier sollte man darauf achten, ob die Unterseite des Lüfters mit einer Leitpaste versehen wurde. Moderne Lüfter liefern diese Paste oftmals bereits aufgebracht mit, so dass man hier keine Arbeit mehr hat. Der Lüfter muss nun über dem Prozessor angebracht und entsprechend der Anleitung befestigt werden. Ein Blick in die Anleitung des Mainboards hilft hier dabei den passenden Anschluss für den Prozessorlüfter auf dem Mainboard zu finden und das entsprechende Kabel vom Lüfter dort anzuschließen.
Das Netzteil einbauen – nur vier Schrauben nötig
Nachdem der Prozessor eingebaut wurde, kann man sich dem Netzteil zuwenden. Dieses wird in der Regel in den entsprechenden Schacht oben an der Rückseite des Towers geschoben und von hinten verschraubt. So bleibt das schwere Netzteil sicher in Position und kann die gewünschte Leistung liefern. Das größte Kabel, bzw. der größte Anschluss am Kabelbaum des Netzteils ist in der Regel für die Stromversorgung des Mainboards zuständig. Ein Blick in die Dokumentation des Mainboards verrät, mit welchem Kabel das Netzteil angeschlossen werden sollte. Je nach Mainboard kann es hierbei notwendig sein, zwei Stecker miteinander zu verbinden und diese gemeinsam in den Steckplatz des Mainboards zu stecken. Dies ist jedoch weder kompliziert, noch schwierig, so dass dieser Schritt schnell erledigt sein sollte.
Den Arbeitsspeicher installieren – nichts einfacher als das
Auch der Arbeitsspeicher stellt beim Einbau kein Problem dar. Die entsprechenden Slots für den Speicher können sowohl leicht erkannt, als auch bestückt werden. Einfach die Klemmen an den beiden Enden des Slots öffnen und den Arbeitsspeicher in der richtigen Ausrichtung in den Slot drücken. Auch hier kann ein wenig Kraft von Nöten sein. Sitzt der Arbeitsspeicher richtig, schnappen die Klemmen praktisch von selber ein und sollten nur noch einmal auf den stabilen Sitz überprüft werden.
Festplatten und Laufwerke einbauen und anschließen
Um optische Laufwerke einzubauen, müssen in der Regel Abdeckungen aus der Front des Towers entfernt werden. Dies ist von innen jedoch leicht möglich. Das Laufwerk wird nun von vorne in den Tower geschoben, so dass es bündig mit diesem abschließt. Anschließend kann man das Laufwerk von der einen Seite aus mit zwei Schrauben befestigen. Festplatten hingegen werden von innen in die entsprechenden Halter geschoben und ebenfalls mit zwei Schrauben befestigt. Die notwendigen SATA-Kabel und die Stromkabel können nun einfach eingesteckt und mit dem Mainboard verbunden werden. Ist dies geschehen, sollte man den Tower einmal aufrecht stellen und die Laufwerke und Festplatten auch von der anderen Seite aus festschrauben. Somit bleibt alles fest an seinem Platz und kann nicht herum rutschen.
Die Grafikkarte – einfaches Stecksystem mit Tücken
Um die Grafikkarte einbauen zu können, müssen aus der Rückseite des Towers eine oder mehrere kleine Abdeckungen entfernt werden. Diese sind oftmals angeschraubt und müssen dem entsprechend erst einmal gelöst werden. Die Grafikkarte kann nun einfach in den entsprechenden PCI-Anschluss eingerastet werden. Hier muss man nur auf die Klemme achten, welche zuvor am Anschluss gelöst werden muss. Besonders leistungsstarke Grafikkarten benötigen darüber hinaus meistens noch einen eigenen Stromanschluss. Hier hat es sich als hilfreich erwiesen, die Karte zunächst mit dem Netzteil zu verbinden, ehe man die Karte einbaut. Dies verhindert, dass man blind nach den entsprechenden Anschlüssen an der Grafikkarte suchen muss.
Die Feinarbeit – die Frontanschlüsse anschließen
Eigentlich würde der Computer bereits funktionieren, doch anschalten lässt er sich noch nicht. Denn die an der Front des Towers liegenden Anschlüsse wie Ein-Aus-Schalter, Resetschalter, USB-Anschluss und Soundanschluss müssen noch mit dem Mainboard verbunden werden. Da diese Kabel in kleinen Steckanschlüssen enden, kommt hier die Zange zum Einsatz. Die richtige Position der Anschlüsse kann man hierbei ganz leicht der Beschreibung des Mainboards entnehmen. Sind all die Anschlüsse korrekt verkabelt, ist der PC einsatzbereit.
Praktische Tipps
Es hat sich bewährt die Kabel im inneren des Computers nach Möglichkeit mit Kabelbindern zu fixieren und zu verbinden. Nicht nur, dass so dieÜbersichtlichkeit im Inneren des Computers deutlich ansteigt, auch der Luftstrom für die Kühlung im Inneren des Computers wird so deutlich verbessert. Verfügt der Tower über weitere, eingebaute Lüfter können diese in der Regel ebenfalls über das Mainboard angeschlossen werden. Hierfür einfach in der Beschreibung nach den entsprechenden Anschlüssen suchen.